Verantwortung hat nichts mit Alter zu tun.

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Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sind keine Seltenheit mehr in der Pflege. Mehr als sechs Prozent des Pflegebedarfs werden von Kindern und Jugendlichen bewältigt. Bei einer chronische Erkrankung eines Familienmitgliedes ist immer die gesamte Familie betroffen. Daher ist es besonders wichtig gesellschaftliches Bewusstsein zu schaffen und unsere jungen Helfer einmal in den Mittelpunkt zu rücken. Wir möchten Sie heute über die Hintergründe und Hilfsangebote informieren. Pflege sollte nicht zur Belastung für unsere Jungen werden.

Sie füllen eine Lücke, welche die Gesellschaft bisher noch offen lässt. Zu den alltäglichen Tätigkeiten zählen die medizinische Versorgung, Haushaltstätigkeiten, aber auch emotionaler Beistand. Oft ist das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit schon genug. Meistens ist es für die jungen Pfleger wie selbstverständlich bei der Pflege zu helfen, denn die Familie kommt zuerst und geliebte Menschen sind das wichtigste.

Individualität in der Pflege

Die Gestaltung der Tätigkeit ist dabei ganz individuell und an den tatsächlichen Pflegebedarf angepasst. So kann die Pflege gelegentliche aber auch Rund-um-die-Uhr Bereitschaft erfordern. Der Fokus liegt dabei ganz klar auf dem Zustand des pflegenden Angehörigen. Dieser definiert quantitativen sowie qualitativen Bedarf. Aber auch die Familienkonstellation (Alleinerziehend- oder zwei Elternteile), Status des Kindes in der Familie (Einzel- oder Geschwisterkind), soziokultureller und auch sozioökonomischer Hintergrund der Familie spielen eine enorme Rolle in der Ausgestaltung der Pflege.

Auswirkungen

Die Auswirkungen auf die pflegenden Kinder und Jugendlichen können dabei positiv aber auch negativ sein. So kann das Selbstwertgefühl, Reife und Identität sowie familäre Bindung bereits früh stark ausgebildet werden. Das Gefühl auf das Leben vorbereitet zu sein ist hierbei sicherlich eine Begleiterscheinung. Allerdings muss man auch ganz klar sagen, dass es durch Pflege in frühen Jahren zu einer starken Belastung kommen kann. Wenn der Alltag von Pflege dominiert wird, können emotionale, soziale, körperliche, schulische und berufliche Folgen daraus resultieren. Es ist also wirklich Vorsicht geboten. Das Thema muss immer von den Eltern und sollte professionell begleitet werden. Achten Sie genau auf Ihre Kinder! Sie kennen sie am besten.

Tipps

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSJ) hat mit Pausentaste ein Portal ins Leben gerufen, welches “ein Angebot für Kinder und Jugendliche, die sich um ihre Familien kümmern” anbietet. Hier werden sehr spannende Themen aus der Praxis beleuchtet. Wir empfehlen die Beiträge Ihr seid nicht allein, auch wenn es sich manchmal so anfühlt und Mama ist krebskrank. Und jetzt?
Große Hilfe zur Bekanntmachung und Verbeitung leistet auch der Pflegepreis Pflegecompass sowie das Zentrum für Qualität in der Pflege.
Der Artikel mit dem Titel “Junge Pflegende: Eine massive Überforderung” aus dem Ärzteblatt beleuchtet darüber hinaus noch weitere wichtige Aspekte zum Thema.
Hilfe und weitere Anregungen können Sie

Zusammengefasst

Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sind ein wichtiger Bestandteil im täglichen Leben der Pflege. Aber bitte Überfordern Sie die jungen Helfer nicht. Versuchen Sie genau auf sie zu achten. So sehr Hilfe im Alltag gefordert ist, so wichtig ist es auch im jungen Alter für bewusste Entlastung zu sorgen.

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